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Team- und Organisationsentwicklung

Teamentwicklung

Nach unserem Verständnis hat jedes Team eigene Entwicklungspotentiale sowie individuelle Bedürfnisse und Anliegen. Daher sollte sich der Ablauf und die Konzeption für einen Teamentwicklungsworkshop immer nach diesen Anliegen ausrichten. Entsprechend klären wir im Auftragsklärungsgespräch, welche Themen behandelt werden sollen und welche Maßnahmen (hier: Teamentwicklungsbausteine) eingesetzt werden können. Neben den hier vorgestellten Bausteinen, können auch noch individuelle Lösungen erarbeitet werden.

Optional bieten wir auch an, eine Online-Erwartungsabfrage (Wünsche, Befürchtungen und offene Kommentare) unter den Teilnehmenden durchzuführen, um deren Perspektiven abzufragen. Entsprechend der Antworten können sich die finalen Themenschwerpunkte noch einmal verändern. Hierfür wird das Tool „LimeSurvey“ genutzt, welches anonyme Antworten erlaubt. Im Folgenden werden die einzelnen Bausteine kurz vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis

Arbeit an den Emergent States eines Teams

Teams bestehen aus Mitarbeitenden. Die Normen und das Verhalten in Teams sind emergent. Ein Phänomen ist emergent, wenn es zwar seinen Ursprung in den kognitiven, affektiven, verhaltensbezogenen oder anderen Eigenschaften von Individuen hat, aber durch ihre Interaktionen verstärkt wird und sich als kollektives Phänomen auf einer höheren Ebene manifestiert.

Emergente Zustände lassen sich selten aus dem individuellen Verhalten oder Eigenschaften der Teammitglieder vorhersehsagen. Daher ergibt es wenig Sinn Personen, als rot, grün, gelb oder blau zu klassifizieren, wenn sich ihr Verhalten im Arbeitskontext, situationsabhängig ändert. Im schlimmsten Fall untergräbt eine Typen-Klassifikation auch die Leistung, da sie als selbsterfüllende Prophezeiung das Handlungsrepertoire einschränkt.

Entsprechend empfehlen wir eine Analyse auf Basis der wahrgenommen, emergenten Zustände im Team durchzuführen, wenn das Team die angestrebte Analyseeinheit ist. Beispiele für emergente Zustände in Teams sind:

Zusammenhalt
Der Zusammenhalt bezieht sich auf das Ausmaß, in dem sich die Teammitglieder miteinander verbunden und den Zielen des Teams verpflichtet fühlen.

Entitativität
Entitativität bezieht sich auf das Ausmaß, in dem eine Gruppe als eine kohärente und eigenständige Einheit wahrgenommen wird.

Vertrauen
Vertrauen ist ein Zustand, der sich entwickeln kann, wenn die Teammitglieder Vertrauen in die Fähigkeiten und Absichten der anderen haben.

Psychologische Sicherheit
Psychologische Sicherheit bezieht sich auf die Überzeugung, dass Teammitglieder Risiken eingehen, ihre Ideen und Meinungen mitteilen und ihre Bedenken äußern können, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.

Kollektive Selbstwirksamkeit
Die kollektive Wirksamkeit bezieht sich auf die gemeinsame Überzeugung, dass das Team seine Ziele erreichen und effektiv arbeiten kann.

In einem ersten Gespräch mit der Führungskraft wollen wir sondieren, welche Konstrukte für die Analyse interessant sind. Darauf aufbauend entwickeln wir einen Onlinefragebogen. Diese Analyseergebnisse werden vorab der Führungskraft zurückgespiegelt und dann im Workshop präsentiert und diskutiert. Während des Workshops werden auch noch andere Methoden zur Teamanalyse vorgestellt und durchgeführt. Der Tag beginnt zudem mit einem grundsätzlichen Input, was gut funktionierende Teams charakterisiert.

Elemente des Wertschätzenden Erkundens

Appreciative Inquiry (AI), oder die wertschätzende Erkundung, ist eine Methode, die in der Organisationsentwicklung eingesetzt wird, um positive Veränderungen zu fördern. AI basiert auf der Prämisse, dass Organisationen und Teams sich verändern und entwickeln, indem sie sich auf ihre Stärken und Erfolge konzentrieren, anstatt Probleme zu identifizieren und zu beheben. AI kann effektiv für die Teamentwicklung genutzt werden, indem es hilft, eine positive und kollaborative Arbeitskultur zu schaffen. Hier sind einige Schritte und Methoden, wie AI im Rahmen der Teamentwicklung eingesetzt werden kann:

1. Entdecken (Discover)
Ziel: Identifikation dessen, was im Team gut funktioniert.
Methode: Durchführung von Interviews oder Diskussionen, in denen Teammitglieder Erfahrungen teilen, bei denen das Team besonders erfolgreich war. Dies kann sich auf Projekte, Prozesse oder Zeiten beziehen, in denen das Teamgefühl besonders stark war.
Nutzen: Stärkt das Bewusstsein für die vorhandenen Stärken und fördert ein positives Selbstbild des Teams.

2. Träumen (Dream)
Ziel: Vision für die Zukunft des Teams entwickeln.
Methode: Nachdem die Stärken und erfolgreichen Momente identifiziert wurden, ermutigt man das Team dazu, gemeinsam eine Vision zu entwickeln, wie die Zukunft aussehen könnte, wenn diese Stärken maximiert und ausgebaut werden.
Nutzen: Schafft eine gemeinsame Vision und Ziele, die motivierend und inspirierend wirken.

3. Gestalten (Design)
Ziel: Entwicklung von Strategien und Plänen, um die Vision zu erreichen.
Methode: In dieser Phase arbeitet das Team daran, konkrete Schritte, Strategien und Initiativen zu entwickeln, die erforderlich sind, um die in der Traumphase entwickelte Vision zu realisieren.
Nutzen: Fördert das Engagement und die Eigenverantwortung der Teammitglieder, indem sie aktiv an der Gestaltung ihrer Zukunft mitwirken.

4. Umsetzen (Destiny/Deliver)
Ziel: Implementierung der entwickelten Pläne und Strategien.
Methode: Das Team setzt die entwickelten Pläne in die Praxis um, überwacht den Fortschritt und passt die Pläne bei Bedarf an. Dies kann auch die Entwicklung von Mechanismen zur Unterstützung der Umsetzung umfassen, wie z.B. regelmäßige Check-ins oder die Einrichtung von Unterstützungssystemen.
Nutzen: Führt zu konkreten Verbesserungen und Veränderungen im Team, basierend auf den identifizierten Stärken und der gemeinsamen Vision.

Walk & Talk

Wir planen eine Route (ca. fünf Kilometer). Jeden Kilometer wechseln die Teilnehmer:innen den Gesprächspartner und tauschen sich zu Themen aus oder führen beim Spaziergang eine stärkenorientiertes Interview durch. Fokus der Gespräche soll sein, wie bestehende Ressourcen genutzt und ausgebaut werden können, um den anstehenden Herausforderungen zu begegnen. So wird die Teamentwicklung mit einer Outdoor-Aktivität kombiniert.

Teamrollen nach Belbin analysieren

Dr. Meredith Belbin entwickelte diesen Ansatz in den 1970er Jahren durch umfangreiche Forschungen und identifizierte neun Teamrollen, die unterschiedliche Stärken, Schwächen, Arbeitsstile und Beiträge innerhalb eines Teams beschreiben. Ein Blick auf die unterschiedlichen Teamrollen nach Belbin ist immer sinnvoll, um die Ressourcen des Teams zu kennen. Der Belbin Teamtest hilft, die Vielfalt der Teamrollen und die damit verbundenen Stärken und Schwächen jedes Teammitglieds zu erkennen. Dieses Bewusstsein fördert die Wertschätzung der unterschiedlichen Beiträge, die jeder Einzelne zum Teamerfolg leistet, und hilft, Vorurteile und Missverständnisse zu reduzieren.

Individuelles & Team Job Crafting

Job Crafting ermöglicht, dass Mitarbeitende selbstständig die Arbeitssituationen herstellen, die motivierend wirken und ein selbstbestimmtes Arbeiten ermöglichen. Ein zentrales Merkmal des Job Crafting Ansatzes besteht darin, dass Änderungen von den Mitarbeitenden initiiert werden, anstatt dass Vorgesetzte diese vorgeben. Beim Job Crafting geht es nicht darum, den eigenen Arbeitsplatz komplett zu ändern, sondern eher gezielte Aspekte des Jobs. Mitarbeitende nutzen Spielräume, die nicht von der Organisation „eingerichtet“ sind, sondern selbst erschlossen werden. In der Regel werden drei Formen des Job Craftings thematisiert:

Aufgabencrafting
Veränderung der Aktivitäten, in die man bei der Arbeit involviert ist, entweder dadurch, dass man mehr oder weniger Aufgaben übernimmt.

Beziehungscrafting
Änderung der Art und des Ausmaßes der Interaktionen, die man während seiner Arbeitszeit mit anderen Personen hat.

Kognitives Crafting
Änderung der Art, wie über die Aufgaben, die Beziehung oder die Arbeit als Ganzes gedacht wird.

Wir arbeiten in der Regel nicht in einem sozialem Vakuum. Wenn wir unsere Arbeit neu gestalten, sind auch andere davon betroffen. Zudem können Aufgaben neu zugeschnitten, verteilt und zugewiesen werden, sodass sie besser zu den Bedürfnissen der jeweiligen Teammitglieder passen. Daher sollte im Team kollektives Job Crafting betrieben werden. Beim Team-Job-Crafting gestalten die Teammitglieder gemeinsam ihre Arbeitsanforderungen und Ressourcen neu. Team-Job-Crafting ist mehr als die Summe der Job-Crafting-Verhaltensweisen der einzelnen Teammitglieder. Individuelles und kollektives Crafting schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich eher.

Lego® Serious Play® für Teamentwicklungen

Bei LEGO® SERIOUS PLAY® handelt es sich um eine Methode, die zur Lösung komplexer Herausforderungen dient und dabei vor allem die Kreativität und das gemeinsame Denken im Team fördert. Insbesondere eine gleichberechtigte Einbringung von Ideen, Gedanken oder Bedürfnissen auf Augenhöhe wird gefördert. So können komplexe Herausforderungen gemeinsam auf eine besondere Weise gelöst werden, die nicht nur zu besonderen Ergebnissen führt, sondern auch für eine gute Stimmung im Team sorgt.

Zu Beginn des Workshops werden die Grundlagen von LEGO® SERIOUS PLAY® theoretisch vermittelt und praktisch ausprobiert. Anschließend erarbeiten die Teilnehmenden für sich individuelle Modelle, wie sie sich die zukünftige Arbeitsweise vorstellen. Dann werden die individuellen Ergebnisse des vorherigen Workshops aufgegriffen und zu einem kollektiven Modell zusammengeführt. Auf dieser Basis leiten wir Maßnahmen ab, die umgesetzt werden müssen, um die angestrebte Form der Zusammenarbeit zu erreichen.

Teamknigge erarbeiten

Gemeinsam mit dem Team identifizieren wir relevante Richtlinien und erarbeiteten konkrete Manifestationen und Beschreibungen, die das gewünschte Verhalten konkretisieren.

Konflikte bewältigen und das Team stärken

Der erste Teil des Trainings befasst sich damit, wie Emotionen und körperliche Reaktionen unsere Wahrnehmung und Verhalten beeinflussen. Darauf aufbauend zeigen wir, wie und warum Stressoren (bspw. eine anspruchsvolle Aufgabe mit knapper Deadline erledigen) bei manchen Personen stresst auslösen und bei anderen Personen nicht.

Der zweite Teil des Workshops befasst sich mit dem Konfliktmanagement. Zuerst etablieren wir ein gemeinsames Verständnis zum Begriff „Konflikt“ und zeigen, welche Arten und Verläufe im Arbeitsalltag typisch sind. Anschließend zeigen und erproben wir Konfliktmanagementmethoden.

3R-Intervention: Rückschläge, Rückmeldungen, Ressourcendusche

Feedback – ein omnipräsenter Begriff und dennoch vermeintlich angestaubtes Thema – ist gerade heute elementar, damit selbstgesteuertes Arbeiten möglich wird. Doch wie häufig geben und erhalten Mitarbeitende eigentlich gutes Feedback bei der Arbeit? Um die positive Wirkung des gegenseitigen Austausches für den Arbeitsalltag nutzbar zu machen, wollen wir mit den Mitarbeitenden die 3-R-Intervention durchführen. Diese besteht aus den Punkten: Rückschläge, Rückmeldung und Ressourcendusche.

Ein Teilen der Rückschläge ermöglicht, dass jede:r Teilnehmer:in berichtet, was bei ihr/ihm in den letzten Monaten schiefgelaufen ist, sodass die Kolleg:innen nicht in das gleiche „Fettnäpfchen“ treten und ist der erste Anstoß für eine offene Fehlerkultur im Team.

Während der Rückmeldungen geben sich die Teammitglieder gegenseitig Feedback zu ihren Arbeitsweisen. Dies gibt Orientierung, wie die Arbeit wahrgenommen wird und fördert die eigene Reflexion.

In der abschließenden Ressourcendusche diskutieren die Teammitglieder ihre eigenen Stärken und tanken Kraftreserven, um den Arbeitsalltag noch erfolgreicher zu meistern.

Missionstunier

Bei der Mission handelt es sich um die Antwort auf die Frage, warum eine Organisationseinheit existiert.
Jede:r Teilnehmer:in definiert ihre Mission für das Team und tritt dann schrittweise gegen andere Teilnehmende an, bis im Finale ein stimmiger Fokus definiert wird. Dabei werden in den Zwischenrunden keine Duelle absolviert, in denen unterschiedliche Sichtweisen gegeneinander antreten, sondern gemeinsame Formulierungen gewählt, Unterschiede diskutiert und auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. So entsteht am Ende eine Mission, zu der jedes Teammitglied einen Beitrag geleistet hat.

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